Data Browser SE16, SE16N und SE16H
Im Data Browser können die Inhalte einer Tabelle angezeigt werden. Statt der alten Transaktion SE16 sollte die modernere Transaktion SE16N verwendet werden. SE16N ist eine Weiterentwicklung der Transaktion SE16.
Traditionell verwenden fast alle Berater und Entwickler die Transaktion SE16, da diese Transaktion gewohnte Selektionsmaske eines Reports mit Select-Options Feldern hat und die Vorzüge der Transaktion SE16N nicht bekannt sind. Die Transaktion SE16N geht im Selektionsbildschirm einen eigenständigen Weg, der zunächst ungewohnt ist, jedoch ein paar sehr nützliche Funktionen hat, die die Transaktion SE16 nicht bietet, wie z. B. benutzerabhängige Selektionsvarianten, Anzeigevarianten und gleichzeitige Darstellung der technischen Bezeichnungen der Felder und der Kurzbeschreibung der Felder.
Die SE16 hat zudem den großen Nachteil, dass die Änderung der Selektionsparameter (z. B. Felder ausblenden der MARA im Selektionsbildschirm) sich auf alle User auswirkt. Ruft ein anderer User die SE16 mit der Tabelle MARA auf, wird dieser die Selektionsparameter vorfinden, die der vorherige User eingestellt hat. Bei der Transaktion SE16N wird die Selektionsmaske der Transaktion immer im gleichen Aussehen angezeigt.
Die Berater und Entwickler sollten sich daher angewöhnen die Transaktion SE16N zu nutzen.
SE16 (Data Browser)
Einstieg in Transaktion SE16
Hier wird ein Tabellenname selektiert, z. B. die Tabelle LFA1 (Lieferantenstamm)
Selektion Tabellenfelder
Im Selektionsbildschirm können Feldwerte selektiert werden
Darstellung Tabelleninhalte
In einer ALV-Liste werden die Inhalte der Tabelle dargestellt
Auswahl Felder für Darstellung
Über das Menü kann eine Einschränkung auf bestimmte Felder vorgenommen werden.
Es erscheint eine Liste von Feldern, wo die anzuzeigenden Felder markiert werden
Feldinhalte Tabelle ändern mit "/h"
- Es ist selbstverständlich normalerweise nicht zu empfehlen Feldinhalte direkt auf der Datenbank zu ändern. Aber im Entwicklungs-/Qualitätssystem lässt sich dadurch manchmal vieles schnell testen
- Die Vorgehensweise sowohl für die Transaktion SE16 als auch SE16N ist im Tricktresor beschrieben. Nur SAP-Entwickler/Berater werden die Berechtigungen haben dies durchzuführen.
- SE16 ausführen mit einer Tabelle und Tabellenübersicht anzeigen in der Sicht "SAP Standardliste".
- Doppelklick auf einen Datensatz
- In OK-Code-Zeile „/h“ eingeben und ENTER.
- Der Debugger wird ausgeführt
- Variable CODE eingeben. Inhalt ist "SHOW".
- Wert der Variable CODE in "EDIT" ändern und F8.
- Nun können alle Werte des Datensatzes (bis auf den Key) geändert werden.
- Ein Datensatz kann gelöscht werden mit dem Wert "DELE". Ein neuer Datensatz hinzugefügt mit "INSR" (mit Vorlage des vorher angeklickten Eintrags).
- Im Produktivsystem sollte es wirklich die absolute Ausnahme sein Feldinhalte auf der Datenbank zu ändern. Oftmals gibt es dafür nur speziell angelegte Notfalluser, die dafür die Berechtigung haben. Man sollte sich bewusst sein, dass jede Änderung automatisch auch protokolliert wird und das hier die Wirtschaftsprüfer auch kritisch nachfragen können über die Notwendigkeit dieser Änderung. Hier sollte man die Änderung schriftlich im Ticket festhalten, um mlw. nach langer Zeit kommende Rückfragen beantworten zu können.
SE16N (Data Browser)
Die Transaktion SE16N ist gegenüber der Transaktion SE16 in vielem leistungsfähiger und auch wenn die Transaktion SE16N nicht den Standards eines SAP-Reports entspricht, sollte man in aller Regel der Transaktion SE16N den Vorzug geben, um sich Tabelleninhalte anzeigen zu lassen.
Einstieg und Selektion
Ein großer Vorteil der Transaktion SE16N gegenüber der Transaktion SE16 ist, dass man in der Selektionsmaske sowohl die Feldnamen als auch deren Kurzbeschreibung sieht. In der Transaktion SE16 ist es entweder nur das eine oder das andere.
Selektionsvariante/Variante
SAP benennt die Selektionsvariante im Selektionsbildschirm nur als "Variante". Man verwechselt leider leicht die Selektionsvariante mit der Anzeige-/Layoutvariante.
Selektionsvarianten lassen sich in der Transaktion SE16N pro Tabelle benutzerspezifisch (oder allgemein) anlegen. Die benutzerspezifische Anlage ist in der Transaktion SE16 nicht möglich und stellt in der Transaktion SE16N einen wesentlichen Fortschritt dar.
Hier im Beispiel wird die Domänentabelle DD01L ausgegeben.
Werte werden in das Feld DOMNAME (Domänen) eingefügt. Die Maske sieht etwas anders als das gewohnte Select-Options-Fenster, aber verhält sich sehr ähnlich.
Die Übernahme erfolgt hier über die Schaltfläche .
Bezüglich der Ausgabe werden ein paar Felder ausgeschlossen über die Checkbox "Ausgabe".
Es wird über die Variantenspeicherung aufgerufen. Die Checkbox bei "Benutzerspezifisch" wird gesetzt, da eine Selektion in aller Regel Kollegen die eigene Variante nicht interessieren wird.
Der Aufruf der Variante erfolgt über die Taste F6 oder über das Menü „Springen - Varianten - Holen“.
Die letzte gespeicherte Variante wird vorgeschlagen.
Die Werteliste aller gespeicherten Varianten zur Tabelle kann aufgerufen und eine Variante selektiert werden.
Die Ausgabe der Tabelle erfolgt schließlich wie bei der Transaktion SE16 in einer ALV-Liste.
Angelegte (Selektions-)Varianten lassen sich auch wieder löschen über das Menü "Springen - Varianten - Löschen".
Die Namen der Selektionsvarianten werden in der Tabelle SE16N_LT abgespeichert.
Anzeigevariante/Layoutvariante
Von den Selektionsvarianten sind die Anzeigevarianten bzw. Layoutvarianten zu unterscheiden. Die Anzeigevarianten der SE16N gibt es in der Transaktion SE16 nicht.
In der Anzeigevariante können sowohl Selektionswerte als auch die Auswahl der darzustellenden Felder gespeichert werden.
Es bietet sich an für jede relevante Tabelle (z. B. VBAP, LIPS, VBRP, EKPO u. a.) eine benutzerspezifische Anzeigevariante mit gleichem Namen zu speichern, z. B. "GRUNDSELEKTION". Dann stört diese Variante nicht andere Benutzer und man weiß selber immer anhand des Namens, dass diese Anzeigevariante die wichtigsten Felder beinhaltet. Diese Anzeigevariante sollte man dann in den relevanten Systemen (Produktivsystem, Qualitätssystem, ggf. Entwicklungssystem) mit gleichen Anzeigefeldern anlegen. In dieser Grundselektion können bei Bedarf auch geeignete Selektionsfeldwerte enthalten sein. Optimal ist, wenn diese Anzeigevarianten in allen relevanten Systemen gleich angelegt sind. In der Praxis wird man häufig nicht die Zeit und Muße haben bei jeder Änderung an einer Anzeigevariante dies in allen relevanten Systemen zu machen. Daher sollte ein führendes System bestimmt werden, wo man vorrangig die Änderungen/Anlage der Anzeigevarianten vornimmt und wenn dann Zeit ist, veraltete/nicht angelegte Anzeigevarianten in den anderen Systemen nachzuziehen.
Anzeigevarianten mit speziellen Fragestellungen sollten auch passend benannt sein.
Wird die Werteliste des Feldes Anzeigevariante aufgerufen, sieht man alle gespeicherten Anzeigevarianten/Layoutvarianten. In diesem Fall die Variante TEST, wo die Sortierung, Zwischensummen und Filter nicht geändert wurden, aber die Anzeige der Felder.
Darstellung Tabelleninhalte
Technische Einstellungen ändern
Im Selektionsbild der SE16N lassen sich die Einstellungen ändern, um zu den Feldern noch mehr beschreibende Attribute anzuzeigen, wie z. B. Datenelement.
Im Selektionsbildschirm der SE16N geht man über das Menü "Zusätze - Einstellungen ändern", bzw. strg+F12.
In dem Fenster der Einstellungen ist es als SAP-Entwickler empfehlenswert die Checkbox "Technische Sicht" zu aktivieren. Genauso könnte man die Defaulteinstellung von 500 Datensätzen in der Ergebnisliste erhöhen, z. B. auf 1.000 Datensätze.
Findet man Einstellungen, die man beibehalten möchte, sollte man sie für sich als Standard abspeichern mit . Die Einstellungen werden dann auch beim Neuaufruf der Transaktion SE16N und bei einer erneuten Anmeldung im SAP-GUI gezogen/beibehalten. Die Einstellungen kann man jederzeit auch wieder ändern.
Nun werden zusätzliche Spalten angezeigt in der SE16N zu den Feldern einer Tabelle, wie der Datentyp, die Länge auf der Datenbank, Konvertierungsexit und Datenelement..
Oft ist es auch nützlich sich die Inhalte ohne Konvertierungsexit anzeigen zu lassen, damit man direkt sieht, was man bei einem Programm in einer Bedingung abfragen muss.
In der englischen Anzeige heißt das Feld "Output without Conversion Exit". Bei der Tabelle EKPO gibt es beim Feld MEINS den Konvertierungsexit CUNIT. Er stellt z. B. den Wert "ST" im Englischen als "PC" (Piece) dar. So ist es für englischsprachige Anwender leichter zu lesen - und erschwert leider auch das Leben der Entwickler. Durch die Aktivierung der Checkbox "Output without Conversion Exit" wird in der Ergebnisliste nun "ST" angezeigt. Der Wert, der auch auf der Datenbank abgelegt ist (ohne Konvertierungsexit).
Das Feld "Technical Name as Column Heading" zeigt in der Ergebnisliste die technischen Namen an. Das hilft bei der Programmierung bei der Identifizierung der Felder und die Liste wird schmaler, da hier die Überschriften in aller Regel kürzer sind als bei beschreibenden Titeln.
Funktionsbaustein SE16N_START
- Interessant ist es auch die Transaktion SE16N über den Funktionsbaustein SE16N_START auszuführen. Wenn man hier den Parameter I_HANA setzt (sofern vorhanden), dann bietet die SE16N zusätzliche Selektionsfelder an.
Detailansicht
In der Detailanzeige ist ein weiterer Vorteil gegenüber der Transaktion SE16. Es wird in der Transaktion SE16N sowohl angezeigt
- Technischer Feldname
- Beschreibung Feldname
- Unkonventierter Wert
- Konventierter Wert
Feldinhalte Tabelle ändern mit "/h"
- In der Selektion in den Debugger gehen mit /h
- Variablen ändern
- GD-EDIT
- GD-SAPEDIT
Die Änderungen werden auch protokolliert in den Tabellen SE16N_CD_KEY und SE16N_CD_DATA, inklusive Datumsstempel und Username und der geänderten Daten in der/den Tabelle(n).
Tabelle SE16N_LT
- In der Tabelle SE16N_LT sind die Selektionsvarianten der SE16N gespeichert.
- Man kann sich so einen schnellen Überblick verschaffen in welchen Tabellen man Selektionsvarianten abgespeichert hat.
Hier wurde noch ein kleiner ALV-Report geschrieben, der die wichtigsten Tabellenfelder selektiert, ausliest und darstellt.
Die eigentlichen Inhalte der Variante stehen in der Tabelle
SE16N_LTD. Die Beziehung zur
SE16N_LT erfolgt über die GUID.
Hier wurde eine Variante zur Tabelle
EDIDC gespeichert.
SE16H (Allgemeine Tabellenanzeige)
Die SE16H stellt eine Weiterentwicklung der Transaktion SE16N dar, die im Rahmen der HANA-Entwicklung auch ins klassische ERP eingebaut wurde. Sie ist sehr ähnlich zur Transaktion SE16N, bietet aber mehr Möglichkeiten.
Häufig wird die Nutzung dieser Transaktion leider über Berechtigungen unterbunden.
Im SCN-Artikel werden sehr gut die Möglichkeiten der Transaktion SE16H beschrieben. Im SAP-OSS gibt es einen Hinweis 1636416 "CO-OM-Tools: Funktionsweise der SE16H", der die Verwendung der Transaktion beschreibt.
Zunächst ist die Selektionsmaske der SE16H sehr ähnlich zur Transaktion SE16N und sofern man nur die Tabelle auswählt, ist die resultierende Liste fast identisch zur Liste in SE16N.
Gruppieren
Manchmal sehr nützlich ist es die Anzahl der unterschiedlichen Ausprägungen in einem Tabellenfeld zu kennen. Hier gibt es die Funktion "gruppieren".
Es wird hier angezeigt, dass im Feld "Funktion" nur 3 Ausprägungen sind, mit GL = 49 Datensätzen, IK = 96 Datensätzen und KC = 95 Datensätzen.
Aggregieren
In der Liste kann für ein numerisches Feld den niedrigsten, höchsten oder durchschnittlichen Wert ausgegeben.
Hier wurde der Durchschnitt ausgewählt.
Sortieren
Die Sortierung kann bereits im Selektionsbildschirm gewählt werden, entweder aufsteigend oder absteigend.
Summieren
Die Funktion "Summieren" wird nur angeboten, wenn es passende Feldtypisierungen gibt. Hier ein Feld "Größe" mit dem Datentyp QUAN.